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Die Projekte der ASF-CH im Jahr 2019

27 Dez

Die Projekte der ASF-CH im Jahr 2019

Ein neues Produktionskonzept in Niger

Die Kartoffelproduktion hat 2019 erheblich zugenommen. Sie ist zu einer unverzichtbaren Anbaukultur für die Erzeuger geworden, die ihr Einkommen verbessern wollen. Die Bauern sind sich dessen bewusst und beteiligen sich aktiv am Projekt des Vereins Agro Sans Frontière Suisse.

Die zahlreichen Missionen des Projektleiters, Robert Girardet, haben zur Umsetzung eines neuen Produktionskonzepts mit dem Titel „Die Produktion der Zukunft“ geführt. Bei Informationsveranstaltungen unter der Leitung der ASF-CH erläuterten der Bürgermeister von Bonkoukou und unser wichtigster Partner in der Region das Konzept und überzeugten die Bauern. Bis heute haben sich bereits 110 Bauern dem Programm angeschlossen. Fast 600 Tonnen wurden im März 2020 für etwa fünf Monate eingelagert.

Auf einem ein Hektar grossen Grundstück startete die ASF-CH im November verschiedene Forschungsstudien (Versuche mit Sorten, Düngung und Bodenanalysen, Bewässerungsversuche). Mehr Informationen dazu wird es im Laufe des Jahres 2020 geben.

Im Jahr 2019 haben die im Rahmen des Projekts der ASF-CH erzielten Lagerbestände das Ziel erfüllt und lassen uns in diesem Bereich zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Sehr zufriedenstellende Ergebnisse im Senegal

Im März 2019 erzielten die Bäuerinnen in den 40 vom Projekt unterstützten Gemüseanbaubetrieben der Region Kaolack sehr gute Kartoffelerträge (bis zu 35 kg/10m2) und vermarkteten 30-50% ihrer Ernte erfolgreich. Die durchschnittlichen Einnahmen pro 10m2-Parzelle betrugen 7’000 bis 8’000 FCFA /10m2. Das heisst, die Bäuerinnen investieren 1 FCFA, um 10 bis 12 FCFA zu erzielen! Das ist effizient und entspricht dem 100-Fachen des finanziellen Ertrags von Hirse (auf Flächenbasis)!

Die Kartoffel wird während der Trockenzeit biologisch angebaut und Mist und Kompost dienen als organischer Dünger. Neben der Förderung von Autonomie und Selbstbestimmung der Bäuerinnen sorgt die ASF-CH mit ihrem Projekt auch für ein Einkommen, mit dem die Gesundheits- und Schulkosten der Kinder gedeckt werden können.

Im November 2019 führte der Projektleiter, Jacques Auderset, zusammen mit Michelle Bohin und unserem Kollegen Silvio Guidani sozioökonomische Umfragen durch. Diese sollten zu einem besseren Verständnis der Erwartungen der Bäuerinnen verhelfen. Damit wiederum sollten Kenntnisse über die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Vermarktung zukünftiger Ernten gewonnen werden. Für die zweite Projektphase wurden Kenntnisse über die technischen Abläufe konsolidiert und die Anbaufläche verdoppelt. Das Weiterbildungskonzept  wurde weiterentwickelt und die Bäuerinnen haben die Verantwortung für landwirtschaftliche Techniken übernommen. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.

Interessante Perspektiven in Madagaskar

Bei der Mission im Sommer 2019 unter der Leitung von Ruth Rossier stand die Vermehrung und Produktion von Setzlingen im Vordergrund. Aufgrund des Risikos der Verbreitung von Krankheiten durch infizierte Knollen (die Einfuhr von Pflanzen und somit auch von Setzlingen ist von der Regierung nicht genehmigt) ist das Projekt nur durch die Produktion von einheimischen Setzlingen nachhaltig.

Während der Mission in der Region Haute Matsiatra wurden die Anbauflächen gesichtet, um ihre Eignung für die Vermehrung und die Qualität des Basispflanzguts zu überprüfen. Begleitet wurde die Projektleiterin u.a. vom Fachmann für Kartoffelanbau Andreas Keiser (Professor für Ackerbau am HAFL Zollikofen), dessen Fachwissen sehr hilfreich war. Qualitätspflanzgut wird die Produktion und Vermarktung von Speisekartoffeln steigern. Für die Lagerung und Vermarktung von Kartoffeln müssen zusätzliche finanzielle Mittel gefunden werden.

Die ASF-CH hat auch Koch- und Ernährungskurse für die Bäuerinnen und zukünftigen Züchter finanziert.